Zweite EcoBus-Flotte fährt im Harz in den Landkreisen Goslar und Göttingen

Mit dem System EcoBus erforschen Wissenschaftler am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) flexible Mobilität. Ihre Grundlagenforschung wollen die Wissenschaftler gemeinsam mit dem Regionalverband Braunschweig sowie dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) ab dem 10. August 2018 für ein gutes halbes Jahr im Harz rund um Goslar, Clausthal-Zellerfeld und Osterode am Harz in einem zweiten Pilotversuch testen. So sollen die im Rahmen der Grundlagenforschung entstandenen theoretischen Vorhersagen in der Praxis überprüft werden.

„Im Rahmen der 60. Gandersheimer Domfestspiele probieren wir unsere EcoBus-Flotte derzeit in Bad Gandersheim und der Gemeinde Kalefeld aus. Gleich im Anschluss wollen wir mit dem EcoBus den Bewohnerinnen und Bewohner des ländlichen Raumes im Harz eine flexible und günstige Mobilität bieten“, sagt der Leiter des EcoBus-Projekts, Prof. Stephan Herminghaus, Direktor am Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation. Langfristig soll der EcoBus als Mobilitätssystem auf dem Land etabliert werden und alle Verkehrsmöglichkeiten miteinander verbinden. Während der Pilotphase im Harz besteht der EcoBus aus bis zu 10 bedarfsgesteuerten Kleinbussen, die für ein gutes halbes Jahr in einem Gebiet zum Einsatz kommen, das die gesamte Stadt Clausthal-Zellerfeld mit allen Ortsteilen, die im Oberharz gelegenen Ortschaften Hahnenklee-Bockswiese, Lautenthal, Wolfshagen und Sankt Andreasberg sowie die Kernstadt der Stadt Osterode am Harz samt der harznahen Ortsteile Riefensbeek-Kamschlacken, Lerbach, Petershütte, Lasfelde und Katzenstein umfasst. Zudem besteht die Möglichkeit, mit dem EcoBus vom Harz aus auch ins Zentrum von Goslar, nach Oker oder Langelsheim und zurück zu fahren, wo auch jeweils Anschluss an den Schienenverkehr besteht. Ihre Fahrtwünsche buchen die Fahrgäste vor Fahrtbeginn über App, Internet oder Telefon. Der vom MPI für Dynamik und Selbstorganisation entwickelte Algorithmus weist die Fahrtanfragen einem Fahrzeug zu, so dass verschiedene Fahrtwünsche mit ähnlichem Start und Ziel kombiniert werden können. Anders als beim Linienverkehr muss sich der EcoBus nicht an Linien oder Fahrpläne halten, sondern bedient alle Fahrtanfragen im Bediengebiet umsteigefrei zu jeder gewünschten Zeit während der Bedienzeiten. Die Kunden sind selbst die Haltestelle!

„Den Pilotstart planen wir für den 10. August, um 13:30 Uhr in Clausthal-Zellerfeld im Oberharz. Besonders freuen wir uns, dass mit den Ministern Dr. Althusmann und Honé gleich zwei Repräsentanten der Landesregierung mit ihrer Teilnahme am Pilotstart dem EcoBus Fahrtwind im Harz verleihen“, so MPI-Direktor Herminghaus.

Das EcoBus-System entwickelt das MPIDS in Kooperation mit dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen (ZVSN) und dem Regionalverband Großraum Braunschweig im Rahmen des von der EU und dem Land Niedersachsen (MWK/MW) geförderten Forschungsprojekts „Physik eines integrierten ÖPNV-Systems“.

Weitere Informationen zum EcoBus im Harz finden Sie hier.

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